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Freitag, 8. Oktober 2010

Vandalenhörnchen

Die alte Holzbank habe ich ausgerechnet dort vergraben,
wo das Eichhörnchen sein Vorratslager hat.
Diese Stelle lässt sich einfach nicht aus seinem Gedächtnis löschen. Jedes Jahr kommt hierher zurück. Jedes Jahr versucht es erneut das Unmögliche. Das Eichhörnchen in meinem Garten legt sich im Herbst einen Vorrat an Nüssen an. Davon gibt es bei mir genug. Sowohl der Walnussbaum als auch der Haselnussstrauch tragen beachtliche Mengen von ihnen. Die pflückt das Eichhörnchen und verscharrt sie im Garten. So schafft es sich eine dezentrale Vorratskammer, von der es in der kargen Winterzeit zehrt.
Bei der Auswahl seiner Lagerplätze geht das Tier offenbar nach einem bestimmten Plan vor. Es gräbt nicht einfach irgendwo im Garten, sondern nur an ausgewählten Stellen. Eine davon ist mein Gemüsegarten. Dort lässt es sich wunderbar buddeln und verstecken. Die Erde ist schön weich und die eigenartigen Zweibeiner, die den Beeten ab und zu mit Hacken zu Leibe rücken, säubern ihre Oberfläche pünktlich Mitte Herbst und schaffen so hervorragende Bedingungen für das Eichhörnchen. Ob das Tier brav aufgegessen hat, zeigt sich im Frühling. Die ersten Unkräuter, die im März spriessen, sind Walnussbäumchen und meistens sind es ziemlich viele.
Jedes Jahr scharrt es auf dem Holz
und zerstört dabei meinen Moosgarten.
Die Nager merken sich offenbar die guten Plätze und prägen sich diese in ihr Gedächtnis ein. Jedes Jahr vergraben sie ihre Nüsse an denselben Orten. Das hätte ich wissen müssen, bevor ich meinen Moosgarten anlegte. Vor vier Jahren demontierte ich eine alte Holzbank, die komplett mit Moos überwachsen war, und versenkte sie im Boden in einer halbschattigen Ecke des Gartens. Aber ich habe wohl genau eine der bevorzugten Buddelstätten des Eichhörnchens erwischt. Denn jedes Jahr im Herbst verwüstet es meinen Moosgarten, indem es hartnäckig auf dem darunterliegenden Holz herumscharrt. Offenbar ist es der Meinung, es könne dort noch immer seine Nüsse verstecken. Seine Versuche bleiben stets ohne Erfolg und für das Wohl meines Moosgartens wäre es schön, wenn es diesen Ort endlich aus seinem Gedächtnis streichen würde. Aber da kann ich wohl noch lange warten.

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