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Dienstag, 30. Juni 2015

Die Bienenweide des faulen Gärtners

Der Weissklee wertet jeden Rasen auf. Ganz von selbst.
Oh ja. Endlich zahlt sich Faulheit einmal aus. Landauf landab wurde in den letzten Wochen Rasen gemäht. Nun scheint sich eine gewisse Erschöpfung einzustellen. Die Grünflächen sind nicht mehr ganz so kurz geschoren. Als wunderbares Resultat dieses Nichtstuns haben sich die Rasen in Bienenweiden verwandelt. Der Weissklee produziert innert Wochenfrist neue Blüten. Mancher Fussballplatz und in mancher Vorgarten sieht aus wie ein einziges blühendes Kleefeld. Honigbienen und Hummeln lieben das.
Wer also ohne grosse Anstrengung für Bienen etwas Gutes tun will, der mäht seinen Rasen nur alle zwei bis drei Wochen. Auf diese Weise wird aus der grünen Wüste eine Nektarstation für Bienen. 

Dienstag, 23. Juni 2015

Der Ball passt nicht ins Tor

Hier mein Beitrag zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada:
Dieses Tier, das sich immerzu im Kreis dreht, ist etwa einen Zehntelmillimeter lang. Ich habe zurzeit Millionen davon in meinem Salzkrebschen-Aquarium. Was es genau ist, konnte mir bis jetzt niemand sagen. Jemand vermutete, dass es sich um ein Wimperntierchen handeln könnte. Jedenfalls ernährt es sich von einzelligen, grünen Algen. Man sieht schon viele Davon im durchsichtigen Bauch des Tiers. Eine weitere befindet sich in einiger Entfernung. Diese würde unser hungriger Freund auch gerne fressen, aber sie passt einfach nicht in sein Maul. Er versucht es angestrengt drei Mal und spuckt die Alge immer wieder aus. Der arme muss sich wohl oder übel nach einem kleineren Happen umsehen. 

Dienstag, 16. Juni 2015

Nachhaltiger Holzabbau

Eigenartige Spuren auf dem Lattenzaun.

Kürzlich war ich auf Besuch bei einem Freund. Er liebt die Gartenarbeit und hat vor einiger Zeit einen Lattenzaun aus unbehandelten Brettern gebaut. Auf ihnen fand ich seltsame Spuren. Sie erinnerten mich an die Frassspuren von Schnecken. Mit Frassspuren lag ich schon mal richtig. Aber es war ein ganz anderes Tier, das sich hier gütlich tat.
Nach einer Weile tauchte es schliesslich auf. Es war eine Wespe. Sie nagte die oberste Schicht des Holzes ab, vermischte die Fasern mit ihrem Speichel und produzierte eine Art flüssiges Papier daraus. Mit ihm erweiterte sie ihr Nest. Wespen können mit ihren Mandibeln diesen Brei tatsächlich zu Papier verarbeiten. Mit ihren Mandibeln und ihrer Zunge gehen sie so geschickt mit diesem Baumaterial um, dass es am Ende eine runde Wand von weniger als einem Millimeter Dicke entsteht.
Bei der Beschaffung des Rohmaterials sind Wespen nicht zimperlich. Sie nagen auch Telefonmasten an, obwohl diese mit Imprägniermittel behandelt sind. Die Insekten produzieren jedoch keine Löcher, sondern nagen immer nur die oberste Schicht ab. Dabei bewegen sie sich immer leicht vorwärts, was zur Bildung dieser hellen Bahnen führt. Auch wenn der Zaun oder der Telefonmast nicht nachwächst, so lässt sich diese sparsame und schonende Form des Holzabbaus wohl als nachhaltig bezeichnen.
Die Verursacherin ist eine Wespe.
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