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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Leuchtender Reis

Einen Holzdübel mit dem Pilz wirft man einfach in ein
Konfitürenglas mit abgekochtem Reis.

Weltweit gibt es 71 Pilzarten, die von sich aus leuchten. Eine von ihnen befindet sich seit kurzem in meinem Besitz. Es ist der Eichen-Zwergknäuling Panellus stipticus. Im Aussehen gleicht er Austernpilzen, er ist jedoch ungeniessbar. Doch dafür leuchtet er ganz wunderbar.
Hinter dieser Eigenart steckt dieselbe chemische Reaktion, wie sie auch das Glühwürmchen einsetzt, um sein Hinterteil erstrahlen zu lassen. Dabei wird ein Stoff namens Luciferin mit Sauerstoff abgebaut und es entsteht Licht.
Licht aus und schon sieht man das Leuchten.
Oben: Der Deckel des Glases ist noch
zugeschraubt. Der Pilz kriegt nur wenig
Sauerstoff und leuchtet nur schwach.
Unten: Der Deckel ist weg und nach 20
Minuten leuchtet der Pilz viel stärker
Warum manche Pilze leuchten, ist bis heute ein Rätsel. Einige Forscher vermuten, dass er damit kleine Insekten anlockt, die den Pilz fressen und so seine Sporen weiter verbreiten. Bewiesen hat es bis heute niemand.
Eichen-Zwergknäulinge kann man im Internet bestellen. Da der Pilz sich von Holz ernährt, wird er oft auf Holzdübeln in einem Konfitüreglas verschickt. Die Dübel sind einfach zu handhaben und lassen sich bequem auf andere Wachstumsmedien übertragen. Mein Exemplar habe ich auf Reis gebracht. Das Verfahren ist dasselbe wie beim Kräuterseitling.
Er scheint Reis wirklich zu mögen. Nach einem Monat ist das halbe Konfitüreglas bereits durchwachsen. Das Mycel (die weissen Pilzfäden) leuchtet sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Man sieht es aber nur in einem dunklen Raum.
Da es für die Leuchtreaktion Sauerstoff braucht, sollte man den Deckel vom Glas abnehmen und den Pilz für zwanzig Minuten frische Luft atmen lassen. So verdoppelt sich die Leuchtintensität.

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