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Sonntag, 3. April 2011

Wildbienenghetto

Ein Hotel für Wildbienen aus Recyclingmaterialien. Oder
sollte man von Ghetto sprechen?
Wer dafür sorgt, dass aus einer Apfelblüte ein Apfel wird oder aus einer Kirschblüte eine Kirsche, weiss heute dank der Zeichentrickserie «Biene Maya» jedes Kind. Genau, die Honigbiene. Aber mindestens ebenso verantwortlich dafür sind die Wildbienen. Von ihnen gibt es allein in Europa 2100 Arten. Im Unterschied zur Honigbiene leben sie in freier Wildbahn und sind nicht auf die Fürsorge der Menschen angewiesen. Die meisten von ihnen sind Einzelgängerinnen und ziehen ihren Nachwuchs ohne die Tausenden von Helferinnen auf, wie das bei der Honigbiene der Fall ist. Ihre Brut legen sie auch nicht in Waben aus Wachs, sondern in hohle Äste von Sträuchern und Bäumen.
Wildbienen kann man im eigenen Garten oder auf dem Balkon ganz einfach fördern, indem man Nisthilfen aufstellt. Hier eine Anleitung zum Bau eines einfachen Modells aus Recyclingmaterialien. Benötigt wird: eine alte Zeitung, eine leere Plasticmilchflasche, eine Schere, Tesafilm und Bastelleim.

1. Die Doppelseite einer Zeitung falten und mit einer Schere in vier gleichgrosse Rechtecke zerschneiden.

2. Diese doppellagigen Papierstücke mit Hilfe eines Bleistifts von der kürzeren Seite her zu Röhren rollen und mit je zwei Stück Klebstreifen fixieren. Anstatt eines Bleistifts abwechslungsweise eine Stricknadel oder einen Kochlöffel verwenden. So entstehen Röhren mit unterschiedlichen Durchmessern. Ideal ist eine Streuung von 2 bis 10 Millimeter, da jede Wildbienenart einen anderen Durchmesser vorzieht. Es müssen zwischen 40 und 50 Röhren hergestellt werden.

3. Den oberen Teil einer sauberen und trockenen Plasticmilchflasche mit einer Schere oder einem Teppichmesser abschneiden. Optional kann ein kleines Vordach stehen gelassen werden. Die Zeitungsröhren werden nun gebündelt und mit einem Stück Zeitungspapier satt umwickelt. Mit zwei Stück Klebstreifen fixieren. Auf die Seiten den Bündels etwas Bastelleim geben und dann in die Milchflasche schieben. Auf diese Weise fallen die Röhren nicht mehr von selbst heraus.

4. Die fertige Nisthilfe ein bis zwei Meter ab Boden mit Schnur oder Klebband starr montieren (nicht aufhängen). Am besten wählt man einen überdachten Standort, damit die Papierröhren nicht nass werden. Gute Plätze sind: Balkone, Fensterbretter, Lücken in einer Holzbeige oder unter Vordächern von Gartenhäuschen.

Hinweis: Die Wildbienen quartieren ihren Nachwuchs im Sommer in die Röhren ein. Dieser überwintert in ihnen als Puppen, die im folgenden Frühling schlüpfen. Die Nisthilfe muss also über den Winter in Ruhe gelassen werden.

4 Kommentare:

  1. Super! Auf die Zeitungspapieridee bin ich noch nicht gekommen!
    Ich werde bald auch noch über meine Bienenhotels schreiben, habe noch ein neues in Planung.
    Viele Grüße
    Elke

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  2. Sehr geehrter Herr Bieri

    Ich habe eine ganz andere Frage: Können Sie mir sagen, welches Gift ich gegen Wild- und Honigbienen am besten einsetze?

    Die Viecher stechen mich die ganze Zeit wenn ich am Grillieren bin.

    Besten Dank und freundliche Grüsse
    Paul Stephen

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  3. @Paul - was für'n Unsinn sie hier ablassen....

    @wilder Garten : Bravo, tolle Idee - ich selber steck einfach getrocknete, hohle Pflanzenstengel in leere Katzenfutterdosen http://2.bp.blogspot.com/-EIib5EeRAa0/Tcv6i5BfU-I/AAAAAAAAEmI/8GZQ9-5VFyk/s1600/Wildbienenhotel+Insektenhotel+selber+bauen+einfach+Idee+Blechdosen+Verwendung+was+machen+mit+Landleben+Best%25C3%25A4ubungBlog+Schweiz+Garten+.jpg

    und integriere die Dosen in unseren Holzbeigen, da sind sie vor Regen geschützt.
    LG Carmen

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  4. Hi Carmen
    Das sieht auch cool aus!

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