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Sonntag, 18. Dezember 2011

Bis es kracht

Die Nadeln der Atlaszeder fangen den Wind ein
und reissen so die Äste ab.
Der Sturm «Joachim» ist diese Woche mit über hundert Kilometern pro Stunde über die Schweiz gefegt. Er zerrte an den Bäumen meines Gartens als wollte er sie wie Unkraut samt Wurzeln aus dem Boden reissen. Erstaunlicherweise hat das bei den meisten nur geringe Schäden verursacht.
Der grosse Verlierer ist die Atlaszeder gleich neben der Einfahrt. Es ist einer der höchsten Bäume. Im Sommer ist das ein grosser Vorteil, weil er so sehr viel Sonnenlicht einfangen kann. Aber in einem Wintersturm wie diesem, wenn das Holz von der Kälte etwas brüchiger ist als sonst, ist Grösse für einmal ein Nachteil. Man sieht es der Einfahrt an: Über Nacht hat sich auf ihr ein beachtlicher Haufen Äste angesammelt. Aber für einen Baum mit diesen Ausmassen ist das dann auch nicht weiter schlimm – vergleichbar etwa mit Haare schneiden.
Abgesehen davon, hätte es viel schlimmer kommen können. Einmal riss ein Sturm einer etwas dünn geratenen Tanne den Spitz ab. Die stand dann ein paar Jahre kopflos im Garten, bis sie endlich ihre neue Triebspitze wieder auf gleicher Höher hatte. Schön aussehen tut das nicht, aber Bäume sind zum Glück nicht eitel.
Das passiert dem Nussbaum nicht. Dafür
verbringt er den Winter nackt im Garten.
Im Winter sind Nadelbäume allgemein anfälliger für Sturmschäden als Laubbäume, weil ihre Nadeln wie Tausende kleine Segel den Wind einfangen und auf jeden einzelnen Ast eine enorme Zugkraft ausüben. Da hat es der Nussbaum besser gemacht. Er hat seine Blätter im Herbst abgeworfen und steht jetzt zwar nackt aber dafür windschlüpfrig da. Ihm hat Joachim nichts anhaben können. Seine Äste sind alle noch dran.

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