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Dienstag, 27. Mai 2014

Topf-Teiche

Topf-Teich mit Seerose in Bangkok.
   
Die Thais befüllen ihre Blumentöpfe nicht nur mit Erde, sondern auch mit Wasser. Auf diese Weise erstellen sie aquatische Mini-Ökosysteme, die vollkommen sich selbst überlassen werden. Man sieht sie im ganzen Land vor Ladeneingängen, an Häuserecken und in nahezu jedem Garten. Die Befüllung geht wie folgt vonstatten: In den leeren Topf kommt ein wenig Erde oder Sand. Das braucht es, um später den Wasserpflanzen Halt zu geben. Danach wird mit Wasser aufgefüllt. Nun kommen die Wasserpflanzen hinein. Seerosen sind besonders hübsch, weil sie alle paar Wochen neue Blüten hervorbringen. Ebenso so schön ist Lotus. Dazwischen setzt man Wasserpest oder andere Wasserpflanzen, die unter den Seerosenblättern gut gedeihen.
Ein besonders üppig wachsender Teich.
    
Das ist aber noch nicht alles. Würde man den Topf-Teich jetzt sich selbst überlassen, hätte man in wenigen Tagen die perfekte Brutstätte für Moskitos. Darum kommen in jeden Teich noch ein paar Guppys. Diese ursprünglich aus Südamerika stammenden Süsswasserfische kennen wir in Europa aus dem Aquariumladen. Sie sind bei Anfängern beliebt, weil sie sich auch in trüben Becken noch wohl fühlen. In Thailand sind sie längst verwildert und bevölkern auch den übelriechendsten Kanal.
Guppys sind Allesfresser. Sie knabbern an abgestorbenen Pflanzenteilen, fressen Algen und sie machen Jagt auf jedes Tier, das kleiner ist als sie. Moskitolarven zählen zu ihrer Leibspeise. Die erwachsenen Tiere verschlingen auch schon mal ihre eigenen Babys.
Guppys halten den Topf-Teich frei von Moskito-Larven.
   
Guppys können sich sehr schnell und üppig vermehren. Oft gibt es pro Topf-Teich Hunderte von ihnen in allen Grössen. Es gibt viele verschiedene Zuchtformen mit wunderschönen Schwanzflossen in knalligen Farben.
Topf-Teiche kann man auch in der Schweiz bauen. Doch statt Guppys müsste man hier wohl eher winterharte Goldfische einsetzen. Hat jemand Lust es zu versuchen? Vielleicht wird es der nächste grosse Gartentrend bei uns.

PS: Eine meiner Leserinnen verwendet Moderlieschen in Topf-Teichen. Die sind um einiges kleiner als Goldfische und zudem an ein Leben in Kleinstgewässern angepasst.
Kopf eines Baby Guppys.


    
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